KUNSTgrundschule Arzberg

Die Füße auf buntem Mosaik und den Kopf zwischen Wimpelketten

Viele Pinsel werden in verschiedene Farbtöpfe getaucht. Bastel-Leim und Tape werden ausgepackt. Es wird geklebt und gekleckst. Meistens landen Farbe und Kleber aber genau dort, wo sie hinsollen: auf Papier, Kronkorken, Kacheln, Shirts oder etwa Stühlen. Jede Woche lernen die Kinder der KUNSTgrundschule neue Materialien und Techniken kennen, dürfen sich künstlerisch entfalten und ihren Lebensraum gestalten.

Buntes Treiben außerhalb und auf dem Pausenhof 

Zum Auftakt der Kooperation zwischen dem JuKu-Mobil und der Grundschule Arzberg im Format „KUNSTgrundschule“ besuchte die Künstlerin Annette Hähnlein im Herbst 2020 mit jeder der sieben Klassen den nahe bei der Schule gelegenen „Terrassengarten“, den sie einige Jahre zuvor im Auftrag der Stadt künstlerisch mit Mosaiken, Malereien und Objekten gestaltet hatte. Im Rahmen dieser Besuche sprach sie mit den Kindern über die Frage, was denn eigentlich Kunst sei und welche Erfahrungen sie bereits mit Kunst gemacht hätten. Zum Abschluss jeder dieser Exkursionen durften die Kinder die Innenseiten von Kronkorken mit bunten Farben bemalen. So entstand schließlich der überdimensionale Schriftzug „KUNSTgrundschule“ als Mosaik, welcher seither in der Aula der Schule hängt. 

Seitdem wurden im Rahmen von AGs, Projekttagen und weiteren Formaten unter der Leitung mehrerer freier Künstler*innen viele unterschiedliche Kunstwerke geschaffen: Stabiles und Mobiles, Wimpelketten mit Selbstportraits, Schul-T-Shirts mit eigenen Siebdruck-Motiven, bunte Stühle, ein großer Schriftzug aus Holzresten, Mosaik-Platten für den Schulhof, freie Arbeiten im „Offenen Atelier“, mit Tape-Art gestaltete Türen, eine Mosaik-Schlange im Pausenhof u.v.m.  Die Kooperation hat bereits deutliche Spuren in der Schule hinterlassen. 

Projektname:

KUNSTgrundschule Arzberg

Schulform:

GS

Angebotsformat:

offener Ganztag

Sparte:

Bildende Kunst

Kooperation:

JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land e. V., 

Maximilian-Bauernfeind-Grundschule Arzberg 

gefördert durch:

Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus 

Zeitraum, Ort:

Workshops, Projekttage, offene AGs, fortlaufende Kurse

Frequenz:

seit 2020 wöchentlich 

Zeitaufwand:

2h am Nachmittag

Weitere Infos:

https://juku-mobil.de

KUNSTgrundschule

Das Programm Kunstgrundschule wurde 2015 vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen Bayern e.V. (LJKE) ins Leben gerufen. Das Vorhaben war das erste bayerische Projekt künstlerisch-kultureller Bildung, das erfolgreich und dauerhaft in bestehende Schulstrukturen eingebunden werden konnte. Weitere Informationen hier.

Offenheit in der Zusammenarbeit schafft Vertrauen 

Die Zusammenarbeit zwischen dem JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land e. V. und der Schulleitung war von Beginn an vertrauensvoll und aufgeschlossen. Gemeinsam wurden Inhalte und Themen entwickelt sowie Strategien, nicht nur mit den Kindern zu arbeiten, sondern allen Lehrer*innen Impulse für deren eigene Arbeit zu vermitteln. Anfangs gab es durchaus Irritationen bei der Integration der freien, ergebnisoffenen, künstlerischen Herangehensweise in den Schulalltag.  

„Da kommt dieser junge Künstler mit einem Haufen Karton und Draht, wirft alles auf den Boden und sagt: ‚macht mal‘ – und am Ende kommen solch wunderbaren Werke dabei heraus. Also daran musste ich mich erst gewöhnen, aber mittlerweile habe ich Vertrauen in eure Arbeit und versuche sogar, selbst etwas freier in meinem eigenen Unterricht zu werden.”

Zitat Lehrerin (Maximilian-Bauernfeind-Grundschule Arzberg)

Zum Beginn des vierten Jahres der Kooperation freuen sich alle Beteiligten auf die kommende Zusammenarbeit. Diese ist geprägt von Mitsprache und Austausch zwischen Schulleitung, Kollegium, Schülerschaft, Künstler*innen und Geschäftsführung des JuKu-Mobils. Themen und Schwerpunkte werden inhaltlich abgestimmt. Gemeinsam werden Orte und Räume mit Gestaltungspotential im Schulhaus ermittelt. Regelmäßige Besprechungen schaffen gegenseitiges Verständnis für aktuelle Bedürfnisse und Gegebenheiten. Die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt sind klar: Eine regelmäßige, langjährige Kooperation bringt die Chance, Vertrauen aufzubauen, Verständnis füreinander zu entwickeln und tiefgreifend mit Gewinn für alle teilnehmenden Kinder aber auch für alle beteiligten Lehrer*innen Kunstprojekte zu realisieren.  

„Wir zeigen den Lehrkräften vorab transparent, mit welcher Haltung wir an unsere Arbeit rangehen: Generell arbeiten wir ergebnisoffen, bringen oft andere Materialien mit ins Spiel. Und dann geht es für die Schülerinnen und Schüler darum, sich auszuprobieren.”

Zitat Annette Hähnlein (JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land)

Alle Fotos und Videos: © JuKu Mobil (Stefan Frank, Annette Hähnlein, Zisa Fröhlich)