Montessori meets FALSCHE FARM

Die FALSCHE FARM – ein außerschulischer Lernort inmitten der Natur

Ort in Progress – die FALSCHE FARM ist eine Art Familienkollektiv auf einem kleinen, alleinstehenden Naturland-Bauernhof in der bayerischen Oberpfalz. In weitläufiger Idylle liegt der Hof umgeben von Blumenfeldern und Äckern. Zugleich ist die FALSCHE FARM ein soziokulturelles Zentrum für Gestaltung, Begegnung und Kooperation. Die Falsche Farm ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Frage widmet: “Wie kann ein modernes, nachhaltiges und kulturell vielfältiges Leben auf dem Land aussehen, an dem möglichst viele verschiedene Menschen teilhaben und mitgestalten?”

In einer intensiven Kooperation durften die Schüler*innen der Montessorischule Amberg diesen Ort erkunden, dort kreativ sein und gemeinsam Projekte schaffen. Die Zusammenarbeit mit der Schule bot Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit, eigene Ideen in verschiedenen Bereichen wie Landwirtschaft, Handwerk, Kultur und Kunst zu entwickeln und auf einem nachhaltig und soziokulturell ausgerichteten Bauernhof zu realisieren. Ein großes Maß an Freiraum und Mitgestaltung weitet den Erfahrungsraum in dieser besonderen Phase des Erwachsenwerdens. Auf kreativ-künstlerische Art erkunden die Teilnehmenden die Natur und ihr Umfeld spielerisch: Blumen pressen, Holz zu einem Hochbeet verarbeiten, Tonskulpturen kreieren, Gebäude konstruieren und gestalten, Getreidespender erfinden – in wechselnden fächerübergreifenden Projekten wurden gemeinschaftlich Kunstobjekte oder Gebrauchsgegenstände geschaffen.

 

Projektname:

Montessori meets FALSCHE FARM

Schulform:

MS

Angebotsformat:

Projekttage und mehrtägige Camps im Rahmen des Curriculums

Sparte:

Architektur/Handwerk, Soziokultur, Bildende Kunst

Kooperation:

Montessori Schule Amberg, Falsche Farm (Region Amberg/Oberpfalz)

gefördert durch:

Förderprogramm “Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben” (ISB), Sparkasse Amberg, Förderverein der Montessori-Schule Amberg

Zeitraum, Ort:

2022/23, Amberg & Diebis (Gemeinde Ebermannsdorf)

Frequenz:

mehrtägig

Weitere Infos:

www.montessorischule-amberg.de, www.falschefarm.de

Initiative mit Vision

Die FALSCHE FARM hat sich in der Region Amberg (Oberpfalz( zu einem soziokulturellen Begegnungsort auf dem Land entwickelt. Lesen Sie mehr über das Projekt.

Podcast MOSAIK

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In den Schulalltag integriertes Programm

Das Projekt läuft ganzjährig und ist fest in den Schulalltag der Kinder und Jugendlichen integriert. Für die betreuenden Lehrkräfte und für externe Expert*innen entsteht während des Schuljahres ein geringer Mehraufwand für Organisation und Mentoring. Während der Projekttage auf der Falschen Farm entsteht punktuell ein hoher Mehraufwand für alle Beteiligten durch zusätzliche Präsenzstunden sowie vermehrte Vor- und Nachbereitung.

Die Verbindung zur FALSCHEN FARM schuf die Montessori-Lehrerin Bianca Kruppa, die zugleich Teil der FALSCHEN FARM ist. Außerdem wurde das Projekt durch fünf Lehrkräfte/Pädagog*innen sowie das Familienkollektiv des Bauernhofs begleitet. In ihrer Doppelrolle kümmert sich Bianca Kruppa in Absprache mit Kolleg*innen aus der Schule um die Koordination und um die Vernetzung der jeweiligen am Projekt beteiligten Akteur*innen. Diese “Brücke” ermöglicht kurze Kommunikationswege, schnelle Absprachen und flexible Arbeitsweisen. Ideen, Bedürfnisse und Vorhaben werden “auf Augenhöhe”, in flachen Organisations-Strukturen also, besprochen und meist im Konsens weiterentwickelt und beschlossen. Das Gute an der Kooperation ist auch, dass es im Rahmen des Projekts Freiraum für Experimente, Ausprobieren und Prozessentwicklung gibt und nicht ausschließlich vom Ergebnis her gedacht wird.

“Das spannende an diesem Kooperationsprojekt ist, dass die Kinder und Jugendlichen (mit)bestimmen, was passiert. Wir als Erwachsene versuchen uns sehr zurückzunehmen, zu unterstützen und einen Raum zu bieten, in dem Scheitern auch OK ist.”

Bianca Kruppa, (FALSCHE FARM, Lehrkraft an der Montessori Schule Amberg)

Kulturelle Bildung im eigenen Schulprofil verankern 

Hier finden Sie Informationen zum Thema „Kulturelle Schulentwicklung”

Partizipation als grundlegender Gedanke

In den bisherigen Projekten wurden Eigenverantwortung und Selbstorganisation durch die Schüler*innen groß geschrieben. Pädagog*innen übernahmen nicht mehr die Rolle der Wissensvermittler*innen, sondern unterstützten durch individuelle Begleitung. Das hat die Schüler*innen sehr in ihrem Tun gestärkt. Erfolg und Scheitern gehörten dabei selbstverständlich zum Prozess dazu. Durch die offene und kreative Umgebung der FALSCHEN FARM wurden freies Spiel und körperliche Bewegung zum festen Bestandteil der Lernumgebung.

Ein hoher Praxis-Anteil im Projekt führte dazu, dass in kleinen Gruppen viel improvisiert, umgedacht und nach kreativen Lösungen gesucht wurde. Dadurch konnten unter anderem Strategien der Konfliktlösung gefunden und der Umgang mit Frustration erlernt werden.

Projektrat

Die Kooperation wird seit dem Schuljahr 2023/2024 durch den “Falschen Rat” unterstützt: ein Zusammenschluss von Vertreter*innen aus der Schüler*innen-, Eltern- und Lehrer*innenschaft sowie Vertreter*innen der Falschen Farm, der Koordination, Kommunikation und Weiterentwicklung zusätzlich unterstützt und demokratische Prozesse stärkt.

Finanzielle Unterstützung erhielt das Projekt bisher u. a. durch das Förderprogramm “Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben” (ISB), von der Sparkasse Amberg und vom gemeinnützigen Förderverein der Montessori-Schule Amberg.

Alle Fotos: © FALSCHE FARM

Podcast MOSAIK

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