Lesefüchse München
Lesen ist eine gesellschaftliche Grundqualifikation
Die Fähigkeit, lesen zu können, lässt sich nicht hoch genug ansiedeln. Sie ist eine Grundvoraussetzung, sich zurecht zu finden, teilzuhaben, und sie ist der erste Schritt für ein selbstbestimmtes Leben in unserer Gesellschaft. Wer aber große Ziele im Auge hat, darf die mühsamen kleinen Schritte des vor ihm liegenden Weges nicht übersehen.
Manche Kinder brauchen eine besondere Motivation, andere eine besondere Zuwendung, um sich intensiv mit Texten auseinanderzusetzen. Vorlesen ist ein bewährter Weg, Kinder zum Selberlesen zu motivieren. Den Lesefüchsen liegen dabei vor allem Kinder am Herzen liegen, die aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen oder aufgrund ihrer nichtdeutschen Herkunft Sprachdefizite aufweisen.
Wo und mit wem?
Die Aktiven der Lesefüchse lesen dort vor, wo sie Kinder antreffen. Das heißt, dass sie mit Schulen und Bibliotheken zusammenarbeiten. Für die Lesefüchse sind in München rund 300 gut geschulte ehrenamtliche Vorleser*innen unterwegs. Jede Woche gehen sie zu rund 1.000 Kindern an gut 50 Orten in München (hauptsächlich 22 Grundschulen und in 21 (das sind fast alle) Münchner Stadtbibliotheken.
Während der Pandemie entwickelten die Verantwortlichen alternative Vorleseangebote, übers Internet oder unter freiem Himmel. Hier arbeiten sie mit verschiedenen lokalen Trägern und dem Münchner Bildungslokalen (Referat für Bildung und Sport / Bildung im Quartier) zusammen. Die neue Vorleseform, sich bei schönem Wetter ein Plätzchen im Park oder öffentlichen Wiese zu suchen lockte in der Pandemie allein fast vierhundert Kinder daheim vom Küchentisch weg.
Zwei wichtige Projekte unter vielen anderen
Der Renner der Veranstaltungen im vergangenen Jahr war das Projekt „Polizeibeamte lesen vor“ (2.500 Kinder), dass die Lesefüchse seit dem Jahr 2007 gemeinsam mit dem Polizeipräsidium München laufen haben. Im abgeschlossenen Schuljahr 22/23 waren 29 Münchner Grundschulen beteiligt.
Das im Jahr 2011 von Lesefüchsen und dem NS-Dokumentationszentrum gemeinsam entwickelte Projekt „Toleranz, Ausgrenzung, Kinderrechte“ führt Viertklässler an die Geschichte der Judenausgrenzung in der Nazizeit heran. 15 Klassen mit 311 Kindern waren in diesem Schuljahr beteiligt.
Lesementoring ist Einzelfallhilfe
Durch Corona ist das schon bisher vorhandene Lerndefizit in vielen Anfängerklassen noch einmal stark vergrößert worden. Die ABC-Schützen waren leider nicht imstande, selbständig daheim im Homeschooling lesen zu lernen. Entsprechend ist auch die Zahl der Lesementoren gewachsen, die in individuellen Übungsstunden „ihren“ Kindern über die Klippen der geschriebenen Worte und Sätze hinweghelfen. In enger Absprache mit den Lehrer*innen unserer Vorleseklassen betreuen sie im Bereich Lesementoring mittlerweile 116 Kinder in Einzelprogrammen.
Programmname:
Lesefüchse München
Schulform:
GS
Sparte:
Lesen / Literatur
Programmpartner:
Lesefüchse, Schulleitungen und Lehrer*innen, Bibliotheken, Polizeibeamte
Zeitraum, Ort:
fortwährend, München
Weitere Infos:
Themen, Ziele und Kompetenzen
Auseinandersetzung mit Büchern und Literatur, Zugang zu Bibliotheken, Lesenlernen durch gute Vorbilder, Einzelfallhilfe für mehr Lesekompetenz
Lokale Bündnisse im Ganztag
Oft ist der beste Weg zu einem guten Angebot, sich vor Ort umzuschauen. Hier gibt es Informationen zu lokalen Bündnissen im Ganztag.
Ländlicher Raum
Die Möglichkeiten des ländlichen Raum können vor Ort besser erschlossen werden. Hier gibt es Informationen zum Thema “ländlicher Raum”.