Kunstgrundschule
Kunstgrundschule des LJKE
Das Programm Kunstgrundschule wurde 2015 vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen Bayern e.V. (LJKE) ins Leben gerufen. Das Vorhaben war das erste bayerische Projekt künstlerisch-kultureller Bildung, das erfolgreich und dauerhaft in bestehende Schulstrukturen eingebunden werden konnte. Pro bayerischem Regierungsbezirk kooperieren je eine Grundschule mit einer Jugendkunstschule. Vier Jahre lang tun sich die gesamte Schulfamilie (Schüler*innen, Schulleitung, Lehrkräfte, Eltern) sowie Kunst- und Kulturpädagog*innen zusammen für mehr kulturelle Teilhabe von Anfang an. Aktuell läuft der zweite Zyklus, ab dem Schuljahr 2024/25 wird der dritte starten.
Die sechs Kunstgrundschulen – in Niederbayern läuft die Kooperation unabhängig vom Landesverband – werden vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus gefördert. Während des vierjährigen Förderzeitraums wird die Verstetigung über den Förderzeitraum hinaus ständig mitgedacht. Damit macht das Programm einen Schritt in Richtung eines strukturell angelegten, gemeinsam gesteuerten, längerfristigen und dabei entwicklungsfähigen Kooperationsmodells.
Programmname:
Kunstgrundschule
Schulform:
GS
Sparte:
spartenübergreifend
Programmpartner:
Landesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen
LJKE Bayern e.V., Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Zeitraum:
seit 2015
Weitere Infos:

Good-Practice
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation ist die Kunstgrundschule Arzberg (Oberfranken) in Kooperation mit dem JuKu Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land. Einen kreativen Einblick in das Kooperationsbeispiel gibt es hier.
Die Details
Die Formate der Kunstgrundschulen werden individuell zwischen den beiden Kooperationspartner*innen vereinbart. Sie reichen von regelmäßigen Angeboten am Vormittag über Nachmittags-AGs bis hin zu Projekttagen und Exkursionen. Die Projekte finden an der Schule sowie in den Ateliers/Werkstätten der Jugendkunstschule oder in anderen Kulturinstitutionen statt. In dieser Anpassung an die individuellen Bedürfnisse vor Ort wird ein großer pädagogischer und didaktischer Mehrwert gesehen. Die Formate orientieren sich inhaltlich am Lehrplan PLUS, werden vor Beginn eines Schuljahres geplant und gemeinsam mit dem LJKE und dem Ministerium abgesprochen.
Die wichtigsten Ziele der Kunstgrundschulen sind, möglichst die gesamte Schulfamilie in das Projekt einzubinden und den kulturellen Bildungsschwerpunkt nachhaltig in der Schule zu verankern. Dazu werden in jeder Kunstgrundschule pro Jahr zwei Lehrkräfte-Fortbildungen gefördert, die von den Jugendkunstschulen durchgeführt werden und an denen möglichst das gesamte Kollegium teilnehmen sollte, um auch die Interdisziplinarität zu gewährleisten. Zusätzlich organisiert der LJKE gemeinsam mit transform (Weiterbildungsabteilung der Akademie der Bildenden Künste München) seit 2022 einmal jährlich eine Tandem-Fortbildung für alle Künstler*innen und Lehrkräfte, um die Kooperation nachhaltig zu gestalten, sowie einen Raum zu eröffnen, in welchem eine gemeinsame Vision für die jeweilige Kunstgrundschule erarbeitet wird.
Themen, Kompetenzen und Ziele
Kooperationen
Essenziell für das Gelingen der Kooperation im Programm Kunstgrundschule ist die zuverlässige Finanzierung des Vorhabens über vier Jahre hinweg. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sich alle bewusst sind, dass unterschiedliche Kooperationspartner*innen eigene Systeme, Arbeitsweisen und Logiken mitbringen. Damit sich trotzdem alle auf Augenhöhe begegnen, koordiniert der LJKE zu Beginn eines Zyklus ein Kooperationsgespräch zwischen Jugendkunstschule und Grundschule. Die Ergebnisse werden in einem Protokoll festgehalten, das beide Partner*innen unterschreiben.
Über den ersten Zyklus der Kunstgrundschule erschien ein Handbuch, welches digital heruntergeladen oder postalisch bei der LJKE-Geschäftsstelle bestellt werden kann.
„Gute Kooperation findet immer auf Augenhöhe statt – dazu dürfen außerschulische Partner*innen nicht als reine Dienstleister*innen betrachtet werden. Wir wünschen uns langfristige Kooperationen, die nachhaltige Schulentwicklungsprozesse anstoßen. Beim Rechtsanspruch auf Ganztag muss unbedingt die Qualität der Bildungsangebote stärker in den Fokus rücken. Jugendkunstschulen sind geschätzte und bereichernde Partnerinnen in der Ganztagsgestaltung. Um alle schulischen Kooperationsanfragen zu erfüllen, bedarf es jedoch einer zuverlässigen Förderung solcher Angebote.“
Sabine Eitel (LJKE Bayern)
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