Wasser.fliesst.WEG!

Gemeinsames Tanzen bewegt.
Ohne Wasser kein Leben. Wasser prägt unseren Alltag, unsere Körper, unsere Umwelt, Wasser ist Naturerleben, Wasser ist erneuerbare Energie, Wasser ist unverzichtbar in Produktionsprozessen, Wasser ist ein Gestaltwandler und Wasser fließt weg – wenn wir nicht achtgeben.
50 Menschen zwischen 10 und 72 Jahren haben sich ein halbes Jahr mit diesem wertvollen Element auseinandergesetzt. Sie haben komponiert, getextet, gemalt und vor allem haben sie getanzt. Entstanden ist eine Bühnenperformance, die so vielseitig ist wie das Wasser selbst – gestaltet von Menschen, die die Vielseitigkeit unserer Gesellschaft abbilden. Mit dabei sind eine vierte Klasse der Friedrich-Ebert-Grundschule, eine sechste Klasse der Centerville Süd Mittelschule und eine generationsübergreifende Gruppe.
Ein Community Dance Projekt verbindet Generationen
Community Dance bedeutet gemeinsames Tanzen. Menschen jeden Alters, ob mit oder ohne Vorerfahrung, kommen zusammen und gestalten unter Anleitung professioneller Tanzschaffender gemeinsam Choreografien. Mit tanzkünstlerischen Arbeitsweisen und Methoden wird unter Anleitung der Tanzvermittlerinnen von TanzAllee e.V. partizipativ gearbeitet. Das bedeutet, dass die Choreografie aus den Bewegungsideen entstehen, welche die Teilnehmenden selbst entwickeln.
In den ersten zwei Monaten des Projekts erarbeiten die beteiligten Schulklassen unter Anleitung von zwei Musikern von MEHR MUSIK! Wassersoundtracks, die Teil des Bühnenstückes wurden. Die Klassleitungen unterstützen die Kinder beim Fotografieren und Malen, wobei die entstandenen Foto- und Bildcollagen auf die komplette Bühnenrückseite projiziert wurden. Nicht nur bildeten sie damit das Bühnenbild, sie wurden auch als Deckblatt des Programmhefts verwendet. Parallel begannen Tanzvermittler*innen in Workshops mit vier Gruppen choreografische Szenen zu entwickeln: mit Kindern, mit Jugendlichen (eine Mädchen- und eine Jungsgruppe) und mit einer intergenerationellen Gruppe. Eine Dramaturgin begleitete die Gruppen und entwickelt eine zusammenhängende Choreografie.
Vor der Aufführung fanden gemeinsame Workshops/Proben auf der Bühne statt: die Teilnehmenden lernten die Bühnen kennen und präsentieren ihre Workshop-Ergebnisse. Die szenischen Ergebnisse wurden während der Bühnenproben miteinander verbunden.
„Die Tropfen klopfen ans Glas,
das Fensterbrett wird nass,
genau so wie das Fass,
das Fass füllt sich mit Regen,
bei Trockenheit ein Segen.“
Gedicht von Jonathan (4. Klasse)
Projektname:
Wasser.fliesst.WEG
Schulform:
GS, MS, VHS
Angebotsformat:
gebundener Ganztag
Sparte:
Tanz
Kooperation:
Centerville Süd Mittelschule, Friedrich-Ebert-Grundschule, VHS (generationenübergreifende Gruppe), MEHR MUSIK! Musikvermittlungsprogramm der Stadt Augsburg, TanzAllee/Tanz und Schule Augsburg e.V.
gefördert durch:
Hauptfördersumme vom Fonds Soziokultur, weitere Förderungen von der Stadt Augsburg (Programm SCHULEPLUS), dem Bezirk Schwaben, Kooperationspartner: VHS und MEHR MUSIK
Zeitraum, Ort:
seit Frühjahr 2023, Augsburg
Frequenz:
Fortlaufende Kurse in allen drei Gruppen – über 6 Monate wöchentlich – mit außerschulischen Terminen für Bühnenproben mit allen Beteiligten
Weitere Infos:
MEHR MUSIK!
MEHR MUSIK! ist ein Musikvermittlungsprogramm der Stadt Augsburg. Im Vordergrund steht die Vermittlung von neuen und experimentellen Klangwelten. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche sowie interessierte Erwachsene in Augsburg und der Region. Weitere Informationen hier.
Lehrplaninhalte künstlerisch durchdringen
Das Projekt konnte inhaltlich und methodisch fächerübergreifend in den Schulalltag integriert werden und knüpfte in der Auseinandersetzung mit Themen wie Wasserantrieb und Wasserverbrauch an den HSU-Unterricht an. Im Kunstunterricht wurden Fotos und Collagen gestaltet. Tanz und Bewegung knüpfte an den Sportunterricht an.
Um das Projekt gut im Schulalltag zu platzieren, begann die Projektleitung frühzeitig gemeinsam mit den Klassleitungen und Sozialpädagog*innen der beteiligten Schulen zu planen. Diese koordinierten die Klassen und führten die Kommunikation mit den Eltern. TanzAllee e.V. als Veranstalter organisierte die Förderungen, die künstlerische Gestaltung sowie den Gesamtablauf.
Die Jugendlichen, welche das Projektteam teilweise vor große Herausforderungen gestellt hat, waren am Ende diejenigen, die sich überraschend und zur Freude aller Projektverantwortlichen auf der Bühne dafür bedankt haben, dass das Team mit ihnen gearbeitet, “auf ihre Gefühle geachtet” und “immer an sie geglaubt” hat. Es gab mit jeder Gruppe je ein Abschlusstreffen, in dem die Teilnehmenden Feedback geben konnten. Besonders positiv hervorgehoben wurden die sozialen Interaktionen, die zwischen allen Beteiligten von Kindern bis Senior*innen entstanden sind und was das Projekt insgesamt bei den Einzelnen und den Gruppen als Ganzes bewirkt hat.
Alle Fotos: © TanzAllee, Sarah Hieber